Insgesamt über 40 Künstler:innen und Kollektive in zwölf Kategorien sind in diesem Jahr für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert.
Die Preisträger:innen werden im Rahmen der Verleihung am 25. November 2023 im Thalia Theater Hamburg ausgezeichnet.
Dr. Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, freut sich, dass die Preisverleihung nach 2014 zum zweiten Mal in Hamburg stattfinden wird: „Die FAUST-Verleihung in Hamburg wird deutlich machen, wie kreativ und relevant die deutschsprachigen Bühnen sind. Sie wird uns zudem die ganze Vielfalt der Theaterlandschaft zeigen. Die Nominierungen lassen uns spüren, mit welcher Kraft die Theater und ihre Gewerke nach Corona wieder zurück sind. Ob große Staatstheater, freie Szene oder Privattheater, die Nominierten greifen auf ganz unterschiedliche Weise die Themen auf, die uns aktuell beschäftigen und machen uns als Gesellschaft Angebote, uns mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Die Nominierungen zeigen die ganze Bandbreite der Darstellenden Kunst und machen einmal mehr deutlich, wie sehr wir die Bühnen als Kristallisationsorte gesellschaftlicher Debatten brauchen.“
Darsteller:in Tanz
Clémentine Deluy in BEETHOVEN 7 von Sasha Waltz, Sasha Waltz & Guests, Radialsystem Berlin
https://www.radialsystem.de/de/veranstaltungen/beethoven-7-sasha-waltz-guests/
Ligia Lewis in A PLOT / A SCANDAL, Ruhrtriennale
Eine Produktion von Ligia Lewis in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer, Ruhrtriennale, Arsenic – Centre d'art scénique contemporain Lausanne, Tanzquartier Wien, Kunstencentrum VIELNULVIER Gent, Kaserne Basel, The Museum of Contemporary Art Los Angeles, Walker Art Center Minneapolis. Gefördert durch: Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Unterstützt durch: NATIONALES PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
https://www.hebbel-am-ufer.de/programm/pdetail/ligia-lewis-a-plot-a-scandal
Friedemann Vogel als Der Nussknacker / Drosselmeiers Neffe in DER NUSSKNACKER, Stuttgarter Ballett
https://www.stuttgarter-ballett.de/spielplan/a-z/der-nussknacker
Darsteller:in Schauspiel
Christian Friedel als Dorian in DORIAN, Düsseldorfer Schauspielhaus
Eine Produktion des Düsseldorfer Schauspielhauses in Koproduktion mit dem National Kaunas Drama Theater und dem Staatsschauspiel Dresden
https://www.dhaus.de/programm/a-z/dorian/
Fritzi Haberlandt in ANGABE DER PERSON, Deutsches Theater Berlin
https://www.deutschestheater.de/programm/a-z/angabe-der-person/
Natalie O´Hara als Alice in ALICE – SPIEL UM DEIN LEBEN, Hamburger Kammerspiele
Eine Produktion der Herz-Sommer GbR und der Hamburger Kammerspiele
https://hamburger-kammerspiele.de/programm/alice-spiel-um-dein-leben/
Darsteller:in Musiktheater
Vera-Lotte Boecker als Nadja in BLUTHAUS, Bayerische Staatsoper München
Eine Produktion der Bayerischen Staatsoper und des Residenztheaters München
https://www.staatsoper.de/stuecke/bluthaus
Lisa Mostin als Gefährtin in INTOLLERANZA 2022, Oper Wuppertal
https://www.oper-wuppertal.de/programm/detailansicht-produktion/1031-intolleranza-2022
Juliana Zara als Lulu in LULU, Staatstheater Darmstadt
https://www.staatstheater-darmstadt.de/veranstaltungen/lulu.1147/
Darsteller:in Theater für junges Publikum
Wicki Bernhardt und Janna Pinsker in FAMILY CREATURES, Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt
Eine Produktion von PINSKER+BERNHARDT in Koproduktion mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm und dem FFT Düsseldorf
https://www.mousonturm.de/events/family-creatures/
Lisa Bräuniger in WHAT THE BODY?!, Theater im Marienbad Freiburg
https://www.marienbad.org/repertoire/body
Svea Kirschmeier in PETRA PAN, COMEDIA, Zentrum der Kultur für Junges Publikum Köln und NRW
https://www.comedia-koeln.de/buehne/theater-fuer-junges-publikum/unsere-produktionen/petra-pan/
Inszenierung Tanz
Florentina Holzinger für OPHELIA’S GOT TALENT, Volksbühne Berlin
Eine Produktion der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und Spirit in Koproduktion mit Productiehuis Theater Rotterdam, Tanzquartier Wien, Arsenic Lausanne, asphalt Festival, Gessnerallee Zürich, Kampnagel Internationales Sommerfestival und DE SINGEL Antwerpen*
https://www.volksbuehne.berlin/#/de/repertoire/ophelias-got-talent-2
Zufit Simon für RADICAL CHEERLEADING, LOT-Theater Braunschweig / Schwere Reiter München
Mit Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und die Stiftung Niedersachsen
https://www.lot-theater.de/St%C3%BCck/radical-cheerleading-zufit-simon/
https://www.schwerereiter.de/files/detail_archive.php?id=753&jahr=2023
Imre & Marne van Opstal für I’M AFRAID TO FORGET YOUR SMILE im Rahmen des zweiteiligen Ballettabends V/ERTIGO, Hessisches Staatsballett, die gemeinsame Tanzkompanie des Hessischen Staatstheater Wiesbaden und des Staatstheater Darmstadt
https://www.staatstheater-wiesbaden.de/programm/spielplan/vertigo
Inszenierung Schauspiel
Stefan Bachmann für JOHANN HOLTROP – ABRISS DER GESELLSCHAFT
Eine Koproduktion des Schauspiels Köln mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus
https://www.schauspiel.koeln/spielplan/a-z/johann-holtrop/
Ebru Tartıcı Borchers für AMSTERDAM, Oldenburgisches Staatstheater
https://staatstheater.de/programm/schauspiel/spielzeit-2223/amsterdam
Luise Voigt für DER MEISTER UND MARGARITA, Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar
https://www.nationaltheater-weimar.de/de/programm/stueck-detail.php?SID=3116
Inszenierung Musiktheater
David Hermann für DOGVILLE, Aalto Musiktheater Essen
https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/dogville_urauffuehrung/
Bastian Kraft für RUSALKA, Staatsoper Stuttgart
https://www.staatsoper-stuttgart.de/spielplan/a-z/rusalka/
Philipp Westerbarkei für MACBETH, Stadttheater Bremerhaven
https://stadttheaterbremerhaven.de/musiktheater/programm/macbeth/
Inszenierung Theater für junges Publikum
Patricija Katica Bronić und Hanna Valentina Röhrich für UNTER DRACHEN (8+), Junges Nationaltheater Mannheim
https://www.nationaltheater-mannheim.de/spielplan/a-z/unter-drachen/
Grete Pagan für AUS DER KURVE FLIEGEN, Junges Ensemble Stuttgart
https://www.jes-stuttgart.de/aus-der-kurve-fliegen-2/
Alexander Riemenschneider für DAS KIND TRÄUMT, Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin
https://www.parkaue.de/spielplan/a-z/das-kind-traeumt/
Raum
Manuel Braun (Video), Jonas Dahl (Video) und Rainer Sellmaier (Bühne und Kostüme) für ARABELLA, Deutsche Oper Berlin
https://deutscheoperberlin.de/de_DE/calendar/arabella.17126676
Philipp Nicolai für HOTEL EUROPA, Junges Ensemble Stuttgart
Eine internationale Koproduktion von Junges Ensemble Stuttgart und NIE Theatre
https://nie-theatre.com/productions/hotel-europa/
Jo Schramm für DOGVILLE, Aalto Musiktheater Essen
https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/dogville_urauffuehrung/
Ton und Medien
Martin Hennecke (Konzeption) für THE (UN)ANSWERED QUESTION, Saarländisches Staatstheater/Saarländisches Staatsorchester in Kooperation mit der Akademie für Theater und Digitalität und der Helmholtz Information & Data Science Academy
https://www.staatstheater.saarland/konzerte/sonderkonzert/detail/the-unanswered-question
Katie Mitchell (Regie) und Donato Wharton (Sounddesign) für DER KIRSCHGARTEN, Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
https://schauspielhaus.de/stuecke/der-kirschgarten
Michael v. zur Mühlen (Regie und Game Design) für OPERA – A FUTURE GAME, Next Level – Festival for Games, NRW KULTURsekretariat. Basierend auf einer Koproduktion der Münchener Biennale mit der Oper Halle 2020-2022*
https://www.next-level.org/performance/opera-a-future-game
Kostüm
Klaus Bruns für ALL SINGING, ALL DANCING - YIDDISH REVUE, Komische Oper Berlin
https://www.komische-oper-berlin.de/presse/aktuelle-pressemitteilungen/
Leonie Falke für ALLES IST AUS, ABER WIR HABEN JA UNS (UNTERWASSER), Münchner Volkstheater
https://www.muenchner-volkstheater.de/programm/schauspiel/alles-ist-aus-aber-wir-haben-ja-unsunterwasser-ua
Johanna Trudzinski für BAROQUE, Schauspielhaus Bochum
https://www.schauspielhausbochum.de/de/stuecke/6357/baroque#undefined
Genrespringer
Thomas Krupa (Regie, Drehbuch) und Tobias Bieseke (VR-Artist) für DIE WAND (360°), Schauspiel Essen, Collective Archives
https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/die-wand-360/
Anne Britting für TEENS IN THE HOUSE II, Ruhrtriennale
https://www.ruhrtriennale.de/de/teens-in-the-house-jugendgruppe
GROUP50:50 für THE GOSTS ARE RETURNING, PODIUM Esslingen und Centre-d’Art Waza Lubumbashi
In Koproduktion mit dem CTM Festival Berlin, euro-scene Leipzig, Kaserne Basel und dem Vorarlberger Landestheater
https://www.group5050.net/d-projekte/theghostsarereturning
*Förderungen, die hier nicht aufgeführt werden, finden Sie auf den entsprechenden Produktionsseiten
Über die Nominierungen entscheidet eine Jury aus Kultur- und Theaterexpert:innen, darunter Ballettdirektor:innen, Dramaturg:innen, Intendant:innen, Kulturpolitiker:innen und Regisseur:innen, den Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie des Künstlerischen Ausschusses des Deutschen Bühnenvereins.
Die Begründungen zu den einzelnen Nominierungen finden Sie auf unserer Webseite: https://derfaust-theaterpreis.de/nominierte2023/
Sonderpreise
Auch in diesem Jahr werden wieder der „Preis für das Lebenswerk“ sowie der „Perspektivpreis der Länder“ verliehen. Diese geben wir zu einem späteren Zeitpunkt bekannt.
Veranstalter, Partner und Förderer
Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST 2023 wird veranstaltet von dem Deutschen Bühnenverein und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder. Er wird gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.
Veranstaltungspartner ist das Thalia Theater Hamburg, Medienpartner sind 3sat und Die Deutsche Bühne.
Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST im Internet auf Instagram (@derfaust_theaterpreis), X – ehemals Twitter (@theaterpreis) – und www.derfaust-theaterpreis.de.
Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST wird seit 2006 jährlich vergeben. Er ist eine Veranstaltung des Deutschen Bühnenvereins in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und - im jährlichen Wechsel - einem Bundesland, wo auch die Preisverleihung stattfindet.
DER FAUST ist ein Preis von den Theatern für seine Künstler:innen und er ist ein Preis durch den Künstler:innen ausgezeichnet werden, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. Einzelne Bühnen können in den verschiedenen Kategorien Vorschläge einreichen, eigene Produktionen dürfen jedoch nicht vorgeschlagen werden. Eine Jury bestehend aus dem Ausschuss für Künstlerische Fragen des Deutschen Bühnenvereins und sachverständigen Beratern erarbeitet aus den eingereichten Vorschlägen jeweils drei Nominierungen in den folgenden Kategorien:
Kategorien
Inszenierung Theater für junges Publikum
Darsteller:in Theater für junges Publikum
Raum
Kostüm
Inszenierung Musiktheater
Darsteller:in Musiktheater
Genrespringer
Ton und Medien
Inszenierung Schauspiel
Darsteller:in Schauspiel
Inszenierung Tanz
Darsteller:in Tanz
Darüber hinaus gibt es einen Preis für ein Lebenswerk. Außerdem kann ein Preis des Präsidenten für andere Leistungen, die im Theater herausragende Bedeutung haben, vergeben werden.
Der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste kommt dabei die Aufgabe zu, eine fünfköpfige Jury aus ihren Reihen zu bennen, die unter den Nominierten die Preisträger:innen bestimmt. Der Deutsche Theaterpreis ist undotiert.
Inszenierung Theater für junges Publikum
Liesbeth Coltof mit ihrem Team sowie dem Ensemble für „Miroloi“, Junges DT Berlin
Darsteller:in Theater für junges Publikum
Eidin Jalali als A. für „Die Leiden des jungen Azzlack“, Schauspiel Leipzig
Raum
Katja Haß für „Die Träume der Abwesenden“, Residenztheater München
Kostüm
Adriana Braga Peretzki für „Molière“, Schauspiel Köln
Inszenierung Musiktheater
Florian Lutz für „Wozzeck“, Staatstheater Kassel
Darsteller:in Musiktheater
Marlis Petersen als Emilia Marty in „Die Sache Makropulos“, Staatsoper Unter den Linden
Genrespringer
Bernhard Herbordt und Melanie Mohren für ,Das Schaudepot‘, eine Produktion von Herbordt/Mohren in Kooperation mit Theater Rampe Stuttgart
Ton und Medien
Paul Hankinson und Jonas Holle für die Musik in „Das neue Leben – where do we go from here?“, Schauspielhaus Bochum
Inszenierung Schauspiel
Jette Steckel für „Das mangelnde Licht“, Thalia Theater Hamburg
Darsteller:in Schauspiel
Lina Beckmann als Richard, Herzog von Gloucester, später Richard III. in „Richard the Kid & the King“, Deutsches SchauSpielHaus Hamburg / Koproduktion mit den Salzburger Festspielen 2021
Inszenierung Tanz
Rafaële Giovanola für „Sphynx“, Staatstheater Mainz
Darsteller:in Tanz
Beatrice Cordua in „A Divine Comedy“, Ruhrtriennale, Spirit, Something Great und Staatstheater Kassel in Koproduktion mit Tanzquartier Wien, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, deSingel, Theater Freiburg und Julidans
Die Jury Deutscher Theaterpreis DER FAUST 2022
Die diesjährigen Preisträger:innen wurden von einer von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste benannten siebenköpfigen Jury gekürt. Zur Jury zählen Tatjana Gürbaca (Regisseurin), Sebastian Hannak (Bühnen- und Kostümbildner), Helgard Haug (Autorin und Regisseurin), Tim Plegge (Choreograf), Nathalie Singer (Prof. für Experimentelles Radio, Bauhaus-Universität Weimar), Marion Tiedtke (Ausbildungsdirektorin HfMDK Frankfurt) und Jürgen Zielinski (Regisseur und Intendant des Theaters der Jungen Welt der Stadt Leipzig a.D.)
Die Begründugn der Jury:
„Wer aus der Aufführung einer Achim-Freyer-Produktion kommt, nimmt Bilder mit, die sich einbrennen auf die Netzhaut, einprägen in das Gehirn und dort lange weiterwirken. Selbst wenn Freyer ‚nur' für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich zeichnete, so wie oft zu Anfang seines Lebensweges, als er noch in der damaligen DDR tätig war - selbst dann war der oder die jeweilige Regisseur:in geradezu gezwungen, sich zu Freyers szenografischer Bildkraft szenisch zu verhalten. Insofern war es immer schon mehr als ‚nur' Bühnenbild, was Freyer da schuf. Und es war konsequent, dass er früh anfing, selbst zu inszenieren. Seine dramatischen Arbeiten sind ‚Gesamtkunstwerke' auf ebenso entschiedene wie auch entschieden zeitgenössische Weise. Achim Freyer blieb unbeugsam, eigensinnig - selbst da, wo der zu zahlende Preis hoch war. Als es ihm unter dem Druck der DDR-Kulturpolitik zunehmend unmöglich wurde, seine Werke zu zeigen oder aufzuführen, kehrte er diesem Staat den Rücken, Freunde zurücklassend und Werke, gezwungen zu einem Neunanfang unter veränderten Vorzeichen. Den meisterte er glänzend, fand in der gewonnenen Freiheit neue, eigene künstlerische Wege."
Die Laudatio auf den Ehrenpreisträger hielt die Theaterintendantin und Dramaturgin Nele Hertling.
Die Begründung der Jury:
Die Oper „Manru“ des polnischen Komponisten Ignacy Jan Paderewski wurde am 29. Mai 1901 in derSemperoper Dresden uraufgeführt und an der Oper Halle am 19. März 2022 erstmals wieder in Deutschland in deutscher Originalsprache aufgeführt. Regie führte bei der Geschichte über das zerstörerische Zusammenleben ethnisch diverser Gruppen in einem Land Katharina Kastening. In Zusammenarbeit mit u.a. Museen, Universitäten, Festivals und Jugendeinrichtungen entwickelte die Oper Halle ein umfangreiches Rahmenprogramm, das die politischen Inhalte der Oper auch über die Grenzen des Theaters hinaus vermittelt und an verschiedene Zielgruppen heranträgt. Dazu zählen u.a. Diskussionen zum Umgang mit Rassismus, die Teilnahme an den Bildungswochen gegen Rassismus 2022 und ein Internationales Symposium zu „Manru“. Die Produktion in Halle ist ein gelungenes Beispiel dafür, eine Opernproduktion im Zentrum aktueller politischer und gesellschaftlicher Zusammenhänge zu interpretieren und zu vermitteln. Vor dem Hintergrund des rassistisch motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle 2019 tritt die aktuelle politische Dimension des Werks, das zeigt wie rassistische Vorurteile die Menschen moralisch und existenziell zerstören, deutlich in den Fokus und der Zuschauerraum wird zum Ort des gesellschaftlichen Diskurses und der Imagination einer anderen Welt. Die Produktion dokumentiert damit in besonderer Weise die gesellschaftliche Relevanz der darstellenden Künste als Impulsgeber für gesellschaftliche Transformationsprozesse.
Über den Perspektivpreis der Länder hat eine eigens dafür eingesetzte Jury entschieden. Ihr gehörten für den Kulturausschuss an: der Kulturministerkonferenz (KMK) Hans Heinrich Bethge (Senatsdirektor Behörde für Kultur und Medien, Freie und Hansestadt Hamburg), der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Prof. Dr. Markus Hilgert, die Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, Claudia Schmitz, als Vertreterin des Künstlerischen Ausschusses des Deutschen Bühnenvereins Alexandra Stampler-Brown (Geschäftsführende Direktorin der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg) und als Vertreter des ausrichtenden Bundeslandes Ralph Zinnikus (komm. Leiter des Referats Theater und Tanz im Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen).
Neu ist die Differenzierung und Erweiterung...
Neu ist die Differenzierung und Erweiterung einzelner Kategorien, um unterschiedliche künstlerische Leistungen an Theatern deutlich sichtbar zu machen und individueller zu würdigen. Hierzu gehören die Kategorien "Darsteller:in Theater für junges Publikum" sowie "Ton und Medien". Außerdem wird die Kategorie "Bühne/Kostüm" in die Einzelkategorien "Raum" und "Kostüm" unterteilt. Neu hinzu kommt die Kategorie "Genrespringer", über welche tradierte Muster sprengende Ästhetiken abgebildet werden.
Inszenierung Theater für junges Publikum
Liesbeth Coltof mit ihrem Team sowie dem Ensemble für „Miroloi“, Junges DT Berlin
Frank Hörner und Christian Eggert für „Trial & Error – Die Lust am Scheitern“ - eine Kooperation von theaterkohlhenpott Herne und URBANATIX Bochum
Nis Søgaard für die Inszenierung „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“, tjg. theater junge generation Dresden / Puppentheater
Darsteller:in Theater für junges Publikum
Judith Goldberg als Sammy in „Wutschweiger“, Junges Theater Bremen / Moks
Eidin Jalali als A. für „Die Leiden des jungen Azzlack“, Schauspiel Leipzig
Viktoria Miknevich als Eva Gruber für „Vater unser“, Staatstheater Hannover
Raum
Christoph Ernst für „White Passing“, Schauspiel Leipzig in Koproduktion mit Deutsches Theater Berlin
Katja Haß für „Die Träume der Abwesenden“, Residenztheater München
Sarah-Katharina Karl für „Le Grand Macabre“, Mecklenburgisches Staatstheater
Kostüm
Adriana Braga Peretzki für „Molière“, Schauspiel Köln
Moran Sanderovich für „Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)“, Nationaltheater Mannheim in Koproduktion mit Theater Rampe Stuttgart
Sibylle Wallum für „Pippi Langstrumpf“, Thalia Theater Hamburg
Inszenierung Musiktheater
Florian Lutz für „Wozzeck“, Staatstheater Kassel
Julia Lwowski/Franziska Kronfoth (Kollektiv ‚Hauen und Stechen‘) für „Die Verurteilung des Lukullus“, Staatsoper Stuttgart
Jakob Peters-Messer für „Fremde Erde“ von Karol Rathaus, Theater Osnabrück
Darsteller:in Musiktheater
Leigh Melrose als Oedipe in „OEdipe“, Komische Oper Berlin
Marlis Petersen als Emilia Marty in „Die Sache Makropulos“, Staatsoper Unter den Linden
Milda Tubelytė als Jitsuka Honda in „Hanjo“, Staatstheater Braunschweig
Genrespringer
Melanie Mohren und Bernhard Herbordt für ,Das Schaudepot‘, eine Produktion von Herbordt/Mohren in Kooperation mit dem Theater Rampe
Mable Preach für „Emb*race Your Crown**, Kampnagel Hamburg
Roman Senkl/Nils Corte für „Pan’s Lab – Ein Trip in den Kaninchenbau des Digitalen“, Staatstheater Nürnberg
Ton und Medien
Sara Glojnarić (Komposition), Clemens Meyer (Libretto, Hauptdarsteller) und Michael von zur Mühlen (Inszenierung) für „Im Stein“, Oper Halle. Mit Unterstützung der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung
Jonas Holle für die Musik in “Das neue Leben – where do we go from here?”, Schauspielhaus Bochum
Brigitta Muntendorf für die Komposition in „Archipel“, Ensemble Garage e. V. und MOUVOIR e. V. in Koproduktion mit Theater der Welt Düsseldorf 2021, Ruhrtriennale 2020 und ULTIMA – Oslo Contemporary Music Festival
Inszenierung Schauspiel
Marie Bues für „Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)“, Nationaltheater Mannheim in Koproduktion mit dem Theater Rampe Stuttgart
Georg Schmiedleitner für „Richard III“, Theater Regensburg
Jette Steckel für „Das mangelnde Licht“, Thalia Theater Hamburg
Darsteller:in Schauspiel
Lina Beckmann als Richard, Herzog von Gloucester, später Richard III. in „Richard the Kid & the King“, Deutsches SchauSpielHaus Hamburg / Koproduktion mit den Salzburger Festspielen 2021
Susanne Wolff als Ismene in „SCHWESTER.VON“, ein Film von Jim Rakete nach der Inszenierung „Ismene, Schwester von“ (Regie: Stephan Kimmig), Deutsches Theater Berlin
Vincent zur Linden als Junger Mann/Adam/Leo in „Das Vermächtnis (The Inheritance)“, Residenztheater München
Inszenierung Tanz
Rafaële Giovanola für „Sphynx“, Staatstheater Mainz
Richard Siegal für „Ectopia“, Tanztheater Wuppertal/Forum Leverkusen. Aufgeführt mit Shooting Into the Corner (2008-09) von Anish Kapoor und einer Auftragskomposition von Alva Noto.
Stephanie Thiersch für „Archipel“, Ensemble Garage e. V. und MOUVOIR e. V. in Koproduktion mit Theater der Welt Düsseldorf 2021, Ruhrtriennale 2020 und ULTIMA – Oslo Contemporary Music Festival
Darsteller:in Tanz
Beatrice Cordua in „A Divine Comedy“, Ruhrtriennale, Spirit, Something Great und Staatstheater Kassel in Koproduktion mit Tanzquartier Wien, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, deSingel, Theater Freiburg und Julidans
Sahra Huby in „Über die Wut“, Münchner Kammerspiele / Anna Konjetzky & Co in Koproduktion mit Münchner Kammerspiele und Festival DANCE München sowie dem LOT-Theater Braunschweig. Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Fonds Darstellende Künste. Mit freundlicher Unterstützung der fabrik Potsdam.
Miquel Martínez Pedro in „Baal“, Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg
Über die Nominierungen entscheidet eine Jury aus Kultur- und Theaterexpert:innen, Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie dem Ausschuss für Künstlerische Fragen des Deutschen Bühnenvereins, bestehend aus Intendant:innen, Ballettdirektor:innen, Regisseur:innen, Dramaturg:innen und Kulturpolitiker:innen.
Die Jury und die Veranstalter
Die Preisträgerinnen und Preisträger kürt eine siebenköpfige Jury, die von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste benannt wurde. Die Jury setzt sich zusammen aus folgenden Akademiemitgliedern: Tatjana Gürbaca (Regisseurin), Sebastian Hannak (Bühnen- und Kostümbildner), Helgard Haug (Autorin und Regisseurin), Tim Plegge (Choreograf), Nathalie Singer (Professorin für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar), Marion Tiedtke (Ausbildungsdirektorin Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main), Jürgen Zielinski (Regisseur und Intendant a.D.)
Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST 2022 wird veranstaltet und gefördert durch die Kulturstiftung der Länder, die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Landeshauptstadt Düsseldorf und den Deutschen Bühnenverein.
Veranstaltungspartner 2022 ist das Düsseldorfer Schauspielhaus, Medienpartner sind 3sat und Die Deutsche Bühne.
DER FAUST ist auf Instagram und Twitter zu finden und unter www.derfaust-theaterpreis.de
Dr. Carsten Brosda, Präsident des Deutschen...
Dr. Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins: „Nach den schweren Jahren der Corona-Einschränkungen feiern wir derzeit wieder im ganzen Land den Spielzeitstart der Häuser und die Kraft der Bühnen. Auch die Verleihung des deutschen Theaterpreises DER FAUST kann endlich wieder live vor Publikum stattfinden. Mit der Erweiterung der Kategorien würdigen wir die Vielfalt und Qualität der Theaterlandschaft. So können wir die herausragende Arbeit, die in den unterschiedlichen Bereichen der Bühnen geleistet wird, noch besser sichtbar machen. DER FAUST ist ein Fest für das Theater und ein Dank an die vielen Künstlerinnen und Künstler, die Abend für Abend die Bühnen mit Leben füllen.“
„Mit dem Theaterpreis DER FAUST 2022 nehmen wir die Darstellenden Künste in Krisenzeiten in den Fokus. Es sind besondere künstlerische Leistungen und Momente, die uns bewegen, emotional ergreifen, die uns innehalten und neu denken lassen. Ihnen ist der Preis und die Veranstaltung am 26. November gewidmet. Gerade in Zeiten der gesellschaftlichen Unsicherheit brauchen wir die Künstler:innen, die uns diese Momente schenken“, sagte die Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, Claudia Schmitz.
Das „Orchester im Treppenhaus“ wurde am Abend des 20.11.21. mit dem Perspektivpreis des Deutschen Theaterpreises DER FAUST ausgezeichnet. Das Kammerorchester um den künstlerischen Leiter und Dirigenten Thomas Posth mit Sitz in Hannover hat sich zur Aufgabe gemacht, aus den gewohnten Strukturen des Konzertsaals auszubrechen und neue spielerische Hörformate zu entwickeln. In der Jurybegründung heißt es: „Der Perspektivpreis des Deutschen Theaterpreises DER FAUST könnte im Jahr 2021 keinen würdigeren Preisträger haben als das ‚Orchester im Treppenhaus‘, dem es gelingt, in allen Aspekten des Konzert-Betriebes neue, zeitgenössische Wege zu gehen.“
Außerdem ausgezeichnet wurde die Schauspielerin Nicole Heesters, die den Preis für das Lebenswerk auf der Bühne der Staatsoper Hannover entgegennahm. „Sie sehen vor sich einen glücklichen Menschen“, so Heesters. „Ich glaube nicht, dass ich diese Auszeichnung bekommen habe, weil ich schöne Rollen spiele. Sondern weil ich immer das Gefühl hatte, ich möchte die Menschen fühlen lassen, wie wertvoll dieser Beruf ist. (…) Wir Theaterleute haben eine große Verantwortung den Figuren gegenüber. Lasst uns nicht vergessen, dass wir auch in der Wirklichkeit den Menschen gegenüber Verantwortung tragen. (…) Die Jury hat sich entschlossen, mir die Auszeichnung für das Werk meines Lebens zu überreichen. Seit es den FAUST gibt, seit seiner Existenz, habe ich mir das gewünscht. Aber ich habe nicht gedacht, dass es so früh passiert.“
Die 16. Verleihung des Deutschen Theaterpreis DER FAUST fand in diesem Jahr digital statt; gezeigt wurde sie auf den Webseiten der Veranstalter, der Kooperations- und Medienpartner sowie mehrerer deutscher Theater. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Schauspielerin Tabitha Frehner und dem Opernsänger Michael Kupfer-Radecky.
Neben den beiden Preisen wurden 66 Inszenierungen und Projekte der vergangenen Spielzeit in einer Retrospektive vorgestellt. Sie zeigen, wie Künstler:innen mit innovativen ästhetischen und pandemiegerechten Konzepten schnell und kreativ auf die Krise reagiert haben. Im Rahmen des Bühnenprogramms wurden Ausschnitte aus einzelnen Arbeiten gezeigt und über die Herausforderung der Theaterarbeit während der Pandemie gesprochen. Die Veranstalter:innen danken den beteiligten Projekten und Produktionen BAU im Mousonturm / Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, Cecils Briefwechsel. Ein Post-Drama / Nationaltheater Mannheim, werther.live / punktlive Kollektiv, YESTER:NOW / Moritz Ostruschnjak in Zusammenarbeit mit der Gasteig München GmbH, Der Zauberber/ Deutsches Theater Berlin, Ein Spätsommernachtstraum / Puppentheater Magdeburg, DIE METHODE / Deutsches Theater Göttingen sowie dem Staatstheater Augsburg und den Veranstalter:innen von DIG IT ALL.
Die vollständige Auswahl der Retrospektive sowie die Aufzeichnung der Veranstaltung und weitere Informationen sind auf www.buehnenverein.de/derfaust zu finden.
Die Jury des Perspektivpreises setzte sich aus Prof. Dr. Markus Hilgert (Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder), Marc Grandmontagne (Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins), Hans Heinrich Bethge (Senatsdirektor Behörde für Kultur und Medien, Freie und Hansestadt Hamburg), Katharina Kreuzhage (Vertreterin des Ausschusses für künstlerische Fragen des DeutschenBühnenvereins, Intendantin des Theaters Paderborn – Westfälische Kammerspiele) und Sonja Anders (Vertreterin des Landes Niedersachsen, Intendantin des Schauspiel Hannover) zusammen.
Über den Preis für das Lebenswerk haben der Ausschuss für künstlerische Fragen des Deutschen Bühnenvereins sowie Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste entschieden.
Die Sondersendung in 3sat mit dem Titel „Digitale Revolution am Theater? – Neue Perspektiven zum Deutschen Theaterpreis DER FAUST“ wird am 27. November um 19.20 Uhr ausgestrahlt.
Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST 2021 wird veranstaltet und gefördert durch das Land Niedersachsen, die Kulturstiftung der Länder, die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste und den Deutschen Bühnenverein. Veranstaltungspartner 2021 ist das Staatstheater Hannover, Medienpartner sind 3sat und Die Deutsche Bühne.
Nicole Heesters wird in diesem Jahr mit dem Preis für das Lebenswerk ausgezeichnet. Mit Heesters ehren die Veranstalter eine Ausnahmekünstlerin, die „ihr künstlerisches Schaffen seit Jahrzehnten auf höchstem Niveau in den Dienst des Publikums stellt und dabei über jeden Zweifel erhaben ist“, so die Jury.
Nicole Heesters wurde 1937 in Potsdam geboren, wuchs in Österreich auf und absolvierte eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Sie hatte Engagements an fast allen bedeutenden deutschsprachigen Bühnen in Düsseldorf, am Thalia Theater Hamburg, am Schauspielhaus Bochum, den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, am Theater in der Josefstadt Wien, am Residenztheater München, Schauspielhaus Zürich. Sie war die erste weibliche Tatort-Ermittlerin überhaupt und spielte in vielen anspruchsvollen Fernsehfilmen unter der Regie profilierter Regisseure. Im Jahr 2000 wurde sie für fünf Jahre Trägerin des Curt Goetz-Rings. 2006 wurde sie für die Rolle der Honor in „In allen Ehren“ an den Kammerspielen Hamburg für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. 2014 erhielt Nicole Heesters den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ für ihre Darstellung der Vera in „Vor dem Ruhestand“ von Thomas Bernhard am Theater in der Josefstadt.
Im selben Jahr wurde sie als beste Schauspielerin beim Fadijr International Theater Festival in Teheran für „Bernarda Albas Haus“ ausgezeichnet. Als Anerkennung für herausragende Leistungen erhielt sie 2015 den Louise-Dumont-Topas im Düsseldorfer Schauspielhaus, 2020 folgte im Rahmen des Deutschen Schauspielpreises der Theaterpreis vom Bundesverband Schauspiel für ihre Solo-Darbietung in „Marias Testament“.
Über den Preis für das Lebenswerk haben der Ausschuss für künstlerische Fragen des Deutschen Bühnenvereins sowie Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste abgestimmt.
Die 15. Verleihung war pandemiebedingt digital vorproduziert worden; gezeigt wurde sie auf den Websites der Veranstalter und der Kooperations- und Medienpartner.
Regie und Dramaturgie des Verleihungsfilms hat das Staatstheater Hannover übernommen. Moderiert wurde die Verleihung von der Schauspielerin Seyneb Saleh und dem Opernsänger Michael Kupfer-Radecky. Während der Verleihung richtete sich auch der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Stephan Weil, mit einem Grußwort an die Kulturschaffenden.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Theaterpreises DER FAUST 2020 sind:
Regie Schauspiel: Ewelina Marciniak für „Der Boxer“, Thalia Theater Hamburg
Darstellerin/Darsteller Schauspiel: Astrid Meyerfeldt als Mary Tyrone in „Eines langen Tages Reise in die Nacht“, Schauspiel Köln
Regie Musiktheater: Martin G. Berger für „Ariadne auf Naxos“, Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar
Sängerdarstellerin/Sängerdarsteller Musiktheater: Patrick Zielke als Baron Ochs in „Der Rosenkavalier“, Theater Bremen
Choreografie: Bryan Arias für „29 May 1913“, Hessisches Staatsballett Darmstadt/Wiesbaden Im Rahmen des Doppeltanzabends „Le sacre du printemps“
Darstellerin/Darsteller Tanz: Lucy Wilke / Pawel Duduś für „Scores that shaped our friendship“, Tanztendenz München e.V./Schwere Reiter
Regie Kinder- und Jugendtheater: Antje Pfundtner für „Ich bin nicht Du“, Junges Theater Bremen MOKS
Bühne/Kostüm: Markus Selg (Bühne & Video) / Rodrik Biersteker (Video) für „Ultraworld“, Volksbühne Berlin
Preis für das Lebenswerk: William Forsythe
„Wie sehr fehlt gegenwärtig der direkte Austausch, von dem das Theater so sehr lebt! Umso wichtiger, dass wir mit der diesjährigen Verleihung des Deutschen Theaterpreises DER FAUST den Künstlerinnen und Künstlern danken, die im vergangenen Jahr wieder für unvergessliche Momente gesorgt haben und uns in besonderer Weise die Kraft der Kultur haben erleben lassen. Wenn auch in diesem Jahr nur digital, zeigt der Preis die enorme Qualität und hohe Relevanz dessen, was auf unseren Bühnen geschaffen wird. Wir brauchen diese Orte und freuen uns auf den Moment, wenn wir die Preise direkt übergeben können und Kultur wieder in ihrer vollen Kraft live erleben“, sagte der neu gewählte Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Dr. Carsten Brosda.
Die Jury setzte sich 2020 zusammen aus folgenden Akademiemitgliedern: Tatjana Gürbaca (Regisseurin), Regina Guhl (Professorin für Schauspiel und Dramaturgie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover), Tim Plegge (Hauschoreograf am Hessischen Staatsballett), Marion Tiedtke (Ausbildungsdirektorin Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main) und Jürgen Zielinski (Regisseur und Intendant a.D.).
Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST wird veranstaltet und gefördert durch die Kulturstiftung der Länder, die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste und den Deutschen Bühnenverein. Veranstaltungspartner 2020 ist das Staatstheater Hannover, Medienpartner sind 3sat und Die Deutsche Bühne. Möglich gemacht wurde das Livestream-Angebot durch eine Zusammenarbeit mit der digitalen Plattform www.spectyou.com. ZDF/3sat zeigte im Rahmen des FAUST-Preises die Dokumentation „DER FAUST on tour“.
Daniela Ginten, Kaplaneigasse 7, 64283 Darmstadt
Am Wambolterhof 2, 64625 Bensheim
06151 9699046
Facebook
Instagram
LOGIN
Mitgliederbereich